Grund- und Mittelschule Greding

Mit Herz und Verstand durchs Leben

Aus der Schulgeschichte

„Hinreichend gebildet und von gutem Ruf“

Im Spätmittelalter musste der Gredinger Cantor als Helfer des Pfarrers nicht nur in der Kirche tätig sein, sondern auch die Kinder unterrichten. Bezahlt wurde er aus den Einkünften der Bürgermesse. 1573 wies Bischof Martin den Gredinger Schulmeister an, sich in allem, was die Schule und den Gesang anbelangte, den Befehlen des Pfarrers zu unterwerfen.

Im Jahre 1678 gab es in den eingepfarrten Orten Röckenhofen, Herrnsberg, Landerzhofen und Hausen weder ein Schulhaus noch einen Lehrer. In Greding wird bereits 1699 von einem eigenen Schulhaus berichtet. Der Lehrer wird beschrieben als „hinreichend gebildet, von gutem Ruf, eifrig im Unterricht und in der Christenlehre“

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Das Gruberhaus - Gredings erste Schule

Wichtigeres als die Schule

Im Jahre 1795 beklagte sich der Schullehrer, dass so wenig Kinder in die Schule kommen. Besonders im Sommer drückten jeden Tag nur fünf bis sechs Kinder die Schulbank, obwohl Amtsrichter und Stadtpfarrer die Eltern nachdrücklich ermahnt hatten. Wichtiger als die Schule war für die Eltern, dass ihre Kinder das Vieh hüteten.

Im Jahre 1802 wurde in Bayern die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Die Kinder wurden im sogenannten Gruber-Haus unterhalb der Martinskirche unterrichtet. Schon bald war es zu klein. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde deshalb das Jägerhaus neben dem Schloss zu einem Schulhaus umgebaut. In den unteren Räumen befanden sich die Wohnräume des Lehrers, im oberen Stockwerk zwei Schulsäle, einer für die kleineren und einer für die größeren Kinder.

In einem Klassenraum drängten sich Ende des 19. Jahrhunderts jedes Jahr bis zu 80 Kinder der Klassen 5 bis 7. Sie wurden von nur einem Lehrer unterrichtet.

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Das Jägerhaus – zur  Schule umgebaut

Immer mehr, immer größer

1905 wurden die Kaisinger Kinder von Landerzhofen nach Greding umgeschult. Um die Schüler unterbringen zu können, baute man die Lehrerdienstwohnung zu einem weiteren Klassenzimmer um. Als nach dem Krieg viele Heimatvertriebene nach Greding kamen, mussten zwei Klassen in einer Gastwirtschaft und eine Klasse in einem Café untergebracht werden. Für sieben Klassen standen nur sechs Lehrer zur Verfügung.

Bereits in den 1930er Jahren begannen die Planungen für eine neue Schule. Erst Mitte der 1950er Jahre konnte sie gebaut und 1956 eingeweiht werden. Sie umfasste vier Klassenzimmern, einen Werkraum und eine Schulküche. Aber noch bis in die 1960er Jahre wurde die erste Klasse im Jägerhaus unterrichtet. Bereits 1966 musste ein erster Erweiterungsbau errichtet werden. 1970 kam noch eine Turnhalle hinzu.

Im Jahre 1989 wurde in Anwesenheit von Kultusminister Hans Zehetmeier ein zweiter Anbau eingeweiht mit weiteren drei Klassenzimmern, einer Reihe von Funktionsräumen, einer großen Aula und einem Verwaltungstrakt.

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Schuleinweihung 1989 mit Kultusminister Hans Zehetmair

Seit 1989 werden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9, seit dem Jahr 2000 auch die der 5. und 6. Klassen aus dem Einzugsbereich Obermässing in Greding unterrichtet.

Seit 2010 ist die Gredinger Schule im Verbund Altmühl-Jura  Mittelschule.

(Franz Mödl)

Quellen: Wenzel Sehr, Greding in Mittelfranken - Kurzgeschichte der Stadt, 1967; Manfred Röber, Greding - Vergangenheit und Gegenwart, 1983; Um- und Erweiterungsbau - Volksschule Greding, Festschrift 1989; Ottokar Wagner, Greding - Skizzen aus dem Bürgerleben, 1990; Bilder entnommen aus den oben genannten Quellen, eigenes Bild.